15.04.2021
Kunststoff-Lichtwellenleiter (POF) (oder PMMA-Faser) sind optische Fasern aus Polymer. Ähnlich wie Glasfasern überträgt POF Licht (für Beleuchtung oder Daten) durch den Faserkern. Ihr Hauptvorteil gegenüber Glasprodukten ist bei sonst gleichen Eigenschaften die Robustheit gegenüber Biegung und Dehnung. Im Vergleich zu Glasfasern sind PMMA-Fasern deutlich günstiger.
Traditionell besteht der Kern aus PMMA (Acryl) (96 % des Querschnitts einer Faser mit 1 mm Durchmesser), und fluorierte Polymere bilden das Mantelmaterial. Seit Ende der 1990er Jahre sind deutlich leistungsstärkere Gradientenindexfasern (GI-POF) auf Basis von amorphem Fluorpolymer (Poly(perfluorbutenylvinylether), CYTOP) auf dem Markt. Polymer-Lichtwellenleiter werden üblicherweise durch Extrusion hergestellt, im Gegensatz zum bei Glasfasern üblichen Ziehverfahren.
PMMA-Fasern werden als „Consumer“-Glasfasern bezeichnet, da sie sowie die zugehörigen optischen Verbindungen, Steckverbinder und die Installation kostengünstig sind. Aufgrund ihrer Dämpfungs- und Verzerrungseigenschaften werden PMMA-Fasern häufig für Anwendungen mit niedriger Geschwindigkeit und kurzen Distanzen (bis zu 100 Metern) in digitalen Haushaltsgeräten, Heimnetzwerken, Industrienetzwerken und Fahrzeugnetzwerken eingesetzt. Perfluorierte Polymerfasern werden häufig für Anwendungen mit deutlich höheren Geschwindigkeiten verwendet, beispielsweise für die Verkabelung von Rechenzentren und die LAN-Verkabelung von Gebäuden. Polymer-Glasfasern eignen sich aufgrund ihrer geringen Kosten und ihres hohen Widerstands auch für die Fernerkundung und das Multiplexing.
PMMA-Vorteil:
Kein Strom am Beleuchtungspunkt – Glasfaserkabel übertragen nur Licht zum Beleuchtungspunkt. Der Strahler und die Stromversorgung können mehrere Meter von den zu beleuchtenden Objekten oder Bereichen entfernt sein. Für Springbrunnen, Schwimmbäder, Spas, Dampfduschen oder Saunen sind Glasfasersysteme die sicherste Beleuchtungslösung.
Keine Hitze am Beleuchtungspunkt – Glasfaserkabel übertragen keine Wärme zum Beleuchtungspunkt. Schluss mit heißen Vitrinen und Verbrennungen durch überhitzte Lampen und Leuchten. Auch bei der Beleuchtung wärmeempfindlicher Materialien wie Lebensmitteln, Blumen, Kosmetika oder Kunstwerken sorgt helles, fokussiertes Licht ohne Hitzeentwicklung oder Hitzeschäden.
Keine UV-Strahlung an der Beleuchtungsstelle – Glasfaserkabel leiten keine schädlichen UV-Strahlen an die Beleuchtungsstelle. Deshalb verwenden die großen Museen der Welt häufig Glasfaserbeleuchtung, um ihre antiken Schätze zu schützen.
Einfache Wartung und/oder Fernwartung – ob Zugang oder Komfort – Glasfasersysteme machen den Lampenwechsel zum Kinderspiel. Bei schwer zugänglichen Leuchten kann die Leuchte an einem leichter erreichbaren Ort platziert werden. Bei mehreren kleinen Leuchten (Treppenleuchten, Pflasterleuchten oder Kronleuchtern) genügt der Austausch einer einzelnen Leuchte, um alle Leuchten gleichzeitig auszutauschen.
Zur Konservierung zerbrechlicher und wertvoller Gegenstände sorgen Glasfasersysteme für helles, aber sanftes Licht.
Veröffentlichungszeit: 29. April 2022